Richard Gerstl
Junge Kunst 20
Die Kunstakademie verkannte sein Talent, den zeitgenössischen Wiener Kunstbetrieb lehnte er ab, und sein visionäres Werk fand zu Lebzeiten kaum Beachtung: Der Maler Richard Gerstl (1883–1908), dem nur vier intensive Schaffensjahre blieben, gehört heute mit seinen Porträt- und Landschaftsbildern zu den wichtigsten Vertretern des österreichischen Expressionismus.
Mit seinen frühen Bildern Selbstbildnis vor blauem Hintergrund und Die Schwestern Karoline und Pauline Frey begann Richard Gerstl ein Werk zu schaffen, das seiner Zeit weit voraus war und ihn zu einem Vorreiter des Abstrakten Expressionismus machte.
1906 lernt Gerstl den Musiker Arnold Schönberg kennen. Er beginnt eine Affäre mit dessen Frau Mathilde, die für kurze Zeit ihren Mann verlässt, jedoch 1908 zu ihm zurückkehrt. Damit verliert Gerstl nicht nur seine Geliebte, sondern ist auch gesellschaftlich isoliert, noch im gleichen Jahr nimmt er sich das Leben. Sein Werk gerät in Vergessenheit, erst 20 Jahre später wird es durch den Wiener Kunsthändler Otto Kallir-Nirenstein der Öffentlichkeit vorgestellt – zum ersten Mal, denn Gerstl hatte zu Lebzeiten nie ausgestellt. Heute befindet sich die umfangreichste Sammlung Richard Gerstls Werke im Leopold Museum, Wien.
14 x 20,5 cm, gebunden
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